Freitag, 27. März 2015

Geister, Geister, Schatzsuchmeister

Hallo an alle Kinder und Familien und herzlich willkommen zu:


Eine große Spukvilla liegt vor uns, in der sagenhafte Edelsteine versteckt sein sollen... bewacht von allerlei Geistern und Spuk...se... Spuken... Spuki... wie ist denn die Mehrzahl von "Spuk"?

Die Spuke...

Bist du dir sicher?

Die Spuke... schlag es doch nach, wenn du mir nicht glaubst. Ich bin übrigens Nörgel und ich bin hier quasi die Stimme der Vernunft, die auch mal kritische Töne anschlägt.

Jawohl, das ist Nörgel. Und er hat recht. Es sind tatsächlich "die Spuke"... 

Hab ich doch gleich gesagt... aber auf mich hört ja wieder keiner... typisch...

Wir können dich trotzdem lesen, Nörgel. Also, zwei bis vier kleine Schatzsuchmeister wollen in diese Spuk-Villa, erdacht von Brian Yu, erschienen bei Mattel , um dort die sagenumwobenen acht Edelsteine rauszuholen. Zusammen. Denn "Geister, Geister, Schatzsuchmeister" ist ein kooperatives Spiel.

Von links nach rechts: Bewegungs- und Kampfwürfel.
Ja, kooperativ. Also keinen Gewinner. Toll...

Nörgel, hier gewinnen alle...

Sag ich doch: toll... total toll...

Dein Sarkasmus trieft aus dem Bildschirm, Nörgel. Also, zurück zum Spiel. Gemeinsam...

... toll...

... GEMEINSAM erkunden die Spieler die Villa, schnappen sich die Edelsteine und versuchen, diese aus der Villa zu zu schaffen, bevor sie von den Geistern und Spuken überrollt wird. Ist man am Zug, würfelt man. Ist auf dem Würfel ein Geist zu sehen, zieht man zuerst eine Karte und schaut, in welchem Raum der Geist auftaucht. Dann darf man sich maximal um die gewürfelte Zahl bewegen.
So klein und niedlich können Geister aussehen... NOCH....
Kommt man in einen Raum mit einem Geist, darf man gegen ihn kämpfen. Dazu werden die Kampfwürfel geworfen und zeigen sie einen Geist, vertreibt man ihn aus dem Raum.
Sollte aber in einem Raum der dritte Geist erscheinen, verwandeln sich die drei in einen Spuk. Der ist groß, rot und schwer zu vertreiben. Dem müssen sich mindestens zwei Spieler stellen und niemand darf einen Raum verlassen, in dem sich ein Spuk herum treibt.
... denn plötzlich werden sie zu GREULICH UND ABSCHEULICHEN SPUKEN!!!!
Haben die Spieler alle Edelsteine aus der Villa gebracht, bevor alle Spuke im Spiel sind, haben sie gewonnen. Ansonsten... eben nicht. 

Aber da gibt es doch auch noch so Erweiterungssachen... um das schwerer zu machen. Wieso sagst du da nichts zu?

Ich bin doch dabei... wenn man will, kann man noch Extrakarten dazu nehmen. Z.B. dass alle grünen oder blauen Türen auf dem Plan geschlossen sind. Oder dass man mehr Karten auf ein Mal ziehen muss. Das macht das Spiel  knackig schwerer und man sollte die Extrakarten beim ersten Mal nicht dazu nehmen.

Und das soll ein Kinderspiel sein? Klingt ja total schwer...

Ja, Nörgel. Das ist ein Kinderspiel. Sogar ein ganz ganz hervorragendes Kinderspiel. Das ist so gut, dass es das "Kinderspiel des Jahres 2014" wurde. Mit Recht.

Na ja... mit "Recht"... darf ich mal eben kurz sagen, was mir daran nicht gefällt? Dann können die Leser das bitte schön selber beurteilen, was hier rechtens ist und was nicht.

Natürlich, Nörgel. Bitte sehr.

Danke. Was mir an "Geister, Geister, Schatzsuchmeister" nicht gefällt: 
  • die Regel ist eine richtige Bleiwüste. Und dazu noch total unfreundlich gestaltet und doof bebildert
  •  die Verpackung fühlt sich richtig dünn und billig an
  • wenn ein Kind fast immer nur eine eins würfelt, kommt es kaum vorwärts und kann kaum etwas machen. Mir ist das mal passiert. Das war total doof. Ich konnte echt NICHTS...
Nörgel, du schweifst wieder ab...
  • ... ne, ne, ne... lass mich mal eben... ich konnte echt NICHTS machen. Das war total langweilig. Und doof. Und langweilig und... 
Ich denke, wir haben diesen Punkt verstanden, Nörgel. Jetzt atme erst Mal durch, okay? Hier, nimm mal dein Spray...

Ja... danke, das ist lieb... *zisch*

So ists fein. Ja, die Regeln sind unhübsch. Und der Karton ist dünn. Und das Würfelpech ist da. Trotzdem: was "Geister, Geister, Schatzsuchmeister" bei den Kindern alles auslöst... hier die Gründe, weshalb es mir so gut gefällt: 
  • Es ist kooperativ. Das ist super für ein Kinderspiel. Die Kinder werden im Verlauf der Partien auch immer besser, sprechen sich mehr ab, helfen sich mehr.
  • Es erzeugt eine tolle Atmosphäre und ist einfach nur spannend für Kinder. Wie die Kleinen bei diesem Spiel mitfiebern, ist ganz fantastisch. Das Thema ist auch nicht aufgesetzt. Es fühlt sich beim Spielen alles sehr organisch an
  • Es ist zwar "ab 8 Jahren" ausgeschildert, aber das können auch schon locker 6jährige mitspielen
  • Die Ausstattung ist TOP und spricht sogar die Erwachsenen an. Was wichtig ist für ein Kinderspiel. Dass auch die Eltern mal mitspielen
  • Die Erweiterung mit den Extrakarten macht das Spiel auch auf einen langen Zeitraum interessant. Das wird bestimmt nicht nach zwei Monaten im Schrank vermodern
Gehts wieder, Nörgel? 

Ja, geht wieder. Puhhh... da hab ich mich ja jetzt... meine Güte...

Hier erscheinen die Geister.
Kann ja schon mal passieren. Das "Geister, Geister, Schatzsuchmeister" als bestes Kinderspiel 2014 ausgezeichnet wurde, hat für viele Diskussionen gesorgt. Positive wie auch Negative. Viele werfen dem Spiel vor, es sei kein Kinderspiel. Es sei viel zu schwer für Kinder. Es sei eigentlich ein Familienspiel. Blablablablabla. Das stimmt aber absolut nicht. Ich hatte selbst 5jährige am Tisch sitzen, die von dem Spiel begeistert waren. Dass "ab 8" auf der Packung steht, ist ärgerlich. Aber nun mal nicht zu ändern. "Geister, Geister, Schatzsuchmeister" zieht die Kinder komplett in seinen Bann. Und das auf eine Art und Weise, wie es sonst kein Kinderspiel des Jahrgangs 2013/14 vollbracht hat. Deshalb finde ich den Jurypreis mehr als verdient.

Das mit "in den Bann ziehen" stimmt schon... da will ich mal nix sagen...

Danke, Nörgel. Deshalb bekommt "Geister, Geister, Schatzsuchmeister" von uns 9 von 10 möglichen Spuken. Der eine Punkt zur 10... da sind die schlechten Regeln schuld. Für die muss man leider einen Punkt abziehen. Oder?

UN-BE-DINGT!!!

Eben. Also, Leute: auf zur Geisterjagd!!!


Geister, Geister, Schatzsuchmeister
von Brian Yu
erschienen bei Matell
für 2-4 Geisterjäger ab 8 Jahren (geht aber auch schon ab 6)
Dauer: ca. 20-40 Minuten



Rezension: Christoph Schlewinski

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