Montag, 27. Juni 2011

"Spiel des Jahres 2011" Teil 2: die Preisträger

So, was halte ich denn nun von den Preisträgern?
 
Mit "7 Wonders" bin ich als Preisträger des Kenner-Spiels 2011 SEHR zufrieden. Wieso, kann man hier in meiner Beschreibung nachlesen.
 
Qwirkle hingegen... tja... was soll ich dazu sagen? Sicher, es hat unbestreitbare Vorteile: die Regeln sind in fünf bis sechs Sätzen erklärt. Die ganze Familie kann mitspielen, vom 8jährigen Sohn bis zur 80jährigen Oma. Es hat eine sehr überschaubare Spielzeit und kann auch zu zweit gespielt werden.
 

Eigentlich alles Sachen, bei denen man sich sagen würde: gute Wahl, liebe Jury.
 

ABER:
 

meine Erfahrungen mit diesem Spiel sehen so aus: Zielgruppenkinder (zwischen 7 und 14) sehen sich das Spiel an und sagen: "Das sieht kacke aus. Das wollen wir nicht spielen!" Der Vorteil der Übersichtlichkeit von "Qwirkle", die anstrakte Symbolik, ödet Jugendliche an. 
Erwachsene und Senioren hingehen kommen die Symbole auf den Spielsteinen sehr entgegen: es ist nicht hektisch, es ist klar strukturiert, anlegen von Steinen mag man seit "Rummikub" und "Scrabble" sowieso... also alles super, lasst uns das spielen. Wie, die Kinder wollen nicht? Egal, spielen eben nur wir Erwachsene schnell eine Partie...


Muss nicht so kommen... aber die Chance besteht.


Ich finde, in einer Zeit, in der Kinder und Jugendliche über-visualisiert von Konsolen- und Computerspielen, dem Internet, dem Fernsehprogramm und den sozialen Netzwerken sind, muss man bei einem "Spiel des Jahres" etwas anbieten, das eine Geschichte hat. Einen Spannungsbogen. Eine Welt, in die sich das Zielgruppenkind begeben kann. Denn es begibt sich täglich in unzählige virtuelle Welten, die alle im ersten Augenblick wesentlich mehr zu bieten haben, als genrell ein ödes Kack-Brettspiel.


Mit "Die verbotene Insel" hätte man das erreichen können. Ein cooles Thema ("Nix wie weg von der Insel, bevor wir alle absaufen!!!") kooperativ, ohne dieses erwachsene "Ihr müsst aber jetzt zusammen arbeiten!!!" Spannend und frustrierend zugleich - und dadurch unglaublich motivierend. Hat eine überschaubare Spieldauer und einen sehr fairen Preis.
Alles Kriterien, die ein gutes "Spiel des Jahres" ausmachen sollten. Immer noch alles rein subjetiv. Versteht sich.
Ich drücke ab jetzt der "Verbotenen Insel" und "Asara" (auch ein wesentlich spannenderes Spiel, als das mit Q...) die Daumen, dennoch eine breite Masse anzusprechen und hohe Verkaufszahlen zu erreichen. 
Und wenn man mich fragt: "Sag mal, das Spiel des Jahres... dieses "Qwirkle"... lohnt sich das?" werde ich wohl sagen: "Joar... kauft euch lieber was anderes. Da habt ihr länger was von."
 

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