All you can
spiel dankt...
...
Ravensburger für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars...
... und
bittet alle Familien/Gelegenheits-/Vielspieler zu einer Partie:
Das hätte
sich der alte Fritz auch nicht träumen lassen. Ein paar hundert Jahre nachdem
er sich sein Lustwandel-Philosophen-einladen-Querflöte-spielen Refugium gebaut
hat, können sich das jetzt quasi alle auf den heimischen Tisch legen und dort
ihre Adeligen herumlaufen lassen. Schon irre, wenn man sich das mal so
überlegt...
MACH MAL VORAN, WIR HABEN ALLE KEINE
ZEIT...
Das ist
übrigens mein Kumpel Nörgel, den werde ich nicht los.
HALLO????
Ja, ja...
Herzlich willkommen zu ‚Sanssouci‘, dem neuen Spiel von Michael Kiesling, erschienen
bei Ravensburger, für 2-4 Spieler, ab 8 Jahren.
So prächtig können Gärten sein... die armen Leute, die DAS pflegen müssen... |
Jeder
Spieler hat einen Garten vor sich liegen, den er mit diversen Gebäuden oder
besonderen Pflanzenarrangements verschönern muss, damit die 1% des 18Jhn. Lust
haben, dadurch lustzuwandeln. Denn: je weiter so ein Adeliger herumläuft, desto
mehr Punkte gibt’s für ihn. Es kann sogar noch mehr Punkte geben, wenn er viele
Stopps dabei macht. Aber der Reihe nach...
JA, ICH BITTE DARUM. ICH BIN SCHON
WIEDER GANZ VERWIRRT...
Das sind die Handkarten... ach was?!?! |
Ist ja gut.
Wie geht’s jetzt also?
Jeder
Spieler hat das gleiche Kartenset. Das mischt er, zieht zwei Karten auf die
Hand und wenn man am Zug ist, spielt man eine davon aus.
Plättchenauslage fern... |
Mit der
ausgespielten Karte suche ich mir etwas vom, nennen wir es mal, ‚Markt der
Verschönerungen aus‘: also der offenen Plättchenauslage. Das Feld, von dem ich
mir etwas aussuche, bestimmt auch, wo ich das in meinem Garten hinlegen muss. Ein Brunnen vom lila Feld der Auslage muss also auch auf den lila Brunnen auf
meinem Plan.
Plättchenauslage nah... |
Dadurch
entstehen Wege und über die kann ich dann einen meiner Adeligen wandern lassen.
Dabei ist es egal, ob er seinen Pfad mal verlässt und Nachbars-Wege benutzt.
Hauptsache, er überspringt kein leeres Feld und kommt wieder in seiner Spalte raus.
Den Wert der Reihe, in der er landet –
ganz links – bekomme ich dann als Siegpunkte.
Wenn man noch den lila Irrgarten dazu bekommt, wirds ein toller Weg... |
Sollte ich
es also schaffen, einen kompletten Weg nach unten zu bauen und den Adelsmann
sofort auf die letzte Reihe zu setzen, bekomme ich dafür 6 Punkte. Das Gemeine
dabei: Adelige gehen immer nur vor und nicht mehr zurück. Für Reihen, die ich
übersprungen habe, bekomme ich keine Punkte mehr.
Lass ich
also den Adeligen von gerade zuerst auf Reihe zwei, nächste Runde auf Reihe drei
und DANN auf Reihe sechs halten hätte ich für die gleiche Strecke 11 Punkte eingesackt.
UND WAS, WENN DU MAL EIN PLÄTTCHEN
NICHT MEHR LEGEN KANNST? WEIL DAS FELD SCHON BESETZT IST? DAS IST DOCH DANN
TOTAL BLÖD.
Nein... Dann
dreht man es einfach um. Auf der Rückseite ist ein Gärtner und der ist sehr
flexibel. Den kann ich – ausgehend vom Feld, dass schon belegt ist, auf
irgendeinem freien Feld dieser Reihe oder Spalte einsetzen. Das Gute daran: er
zählt auch als Weg, den meine Adeligen benutzen können. Das Doofe ist: bei
einem Gärtner bleibt so ein Adelsheini nicht stehen. Das ist unter seiner
Würde. Gärtner sind also eher
Lückenfüller, die meinen Aristokraten das Leben leichter machen. Eigentlich
ganz authentisch.
OKAY, soweit verstanden. und wann ist das ding jetzt vorbei?
Sobald alle
ihre Karten gespielt haben. Dann gibt’s noch Bonuspunkte. Am Anfang einer
Partie hat jeder Spieler zwei Sonderkarten auf der Hand. Die zeigen jeweils
eine Spalte an und man bekommt noch mal so viele Punkte extra, wie die Reihe,
auf der der entsprechende Adelige steht.
Dann gibt’s
für jede vollständig belegte Spalte 5 Punkte. Und für jede vollständige Reihe
10, minus dem Wert der Reihe.
Wer dann die
meisten Punkte hat, gewinnt natürlich.
TAUGT DAS
SPIEL DENN WAS?
Ich finde:
ja. ‚Sanssouci‘ ist seit langem mal wieder ein richtig gutes Legespiel. Klar,
es gibt viele Glücksfaktoren. Was für Karten zieh ich nach? Und was liegt
gerade in der Auslage, wenn ich dran bin? Kann ich mit meinen Karten dann
überhaupt etwas Gutes bekommen und meine Adeligen schön punkten lassen?
Es kann
sicherlich passieren, dass man mal ein paar Runden nur so mittelgute Plättchen
abgrast. Aber selbst mit denen kann man noch versuchen, eine Reihe oder Spalte
zu füllen, um dafür am Ende Bonuspunkte zu bekommen. Oder man kann einem
Mitspieler etwas wegnehmen, wenn man den bremsen will. Und man kann auch immer
versuchen, aus so einem Plättchen einen Gärtner zu machen, um damit eventuelle
Lücken zu füllen. Und für ein Spiel mit Glückselement sind das noch ziemliche
viele Möglichkeiten. Finde ich.
Das einzige
Manko, was dieses Spiel hat, ist die Grafik von manchen Plättchen. Es ist zwar
löblich, nicht alle Irrgärten oder Pflanzenhecken gleich aussehen zu lassen,
aber wenn man 2x hingucken muss, um zu erkennen, ob es jetzt ein Irrgarten oder
eine Pflanzenhecke ist, die da liegt... das ist nur suboptimal. Aber man kann
es verkraften. So gerade eben noch.
Eine der Erweiterungen... |
Im Spiel
enthalten ist sogar noch eine Erweiterung. Die legt man unten in seinen Garten
und zeigt, welche Felder Plus- oder Minuspunkte geben, wenn ich das entsprechendes Plättchen hinlege. Und diese Erweiterungen sind – wie die
Spielpläne – sogar noch beidseitig bedruckt, so dass man hier immer wieder
variieren kann.
Hier liegt sie auf dem Brett... sieht man kaum, wenn man es nicht weiß, was? |
‚Sanssouci‘
kann man darüber hinaus auch sehr schön mit der Familie spielen. Ab 8 Jahren
steht auf der Packung und das passt ganz gut. Für Kinder ist es richtig
spannend und kniffelig. Außerdem funktioniert es auch zu zweit gut. Das ist ja immer nicht schlecht.
Die Grafik
ist – bis auf das oben erwähnte Manko – sehr schön gemacht, die Regeln sind gut
und klar geschrieben und alles ist sehr übersichtlich. Das Thema ‚Sanssouci‘
ist jetzt ein bisschen beliebig... man hätte auch ‚Versailles‘ oder ‚Omas
Kräutergarten‘ draus machen können. Auf der anderen Seite lernen Kinder und
Jugendliche dann, dass es ein Schloss Namens ‚Sanssouci‘ in Deutschland gibt.
Und vielleicht macht die Familie da mal einen Trip dahin, durch das Spiel
inspiriert. Das wäre ja was.
Mit
‚Sanssouci‘ hat Ravensburger ein rundum gelungenes, flottes und spannendes
Legespiel rausgebracht, das man unbedingt einmal ausprobieren sollte. Finde
ich.
In diesem
Sinne sagen mein Kumpel Nörgel...
JA, JA...
... und ich:
spielt all you can und bis zum nächste Mal.
Sanssouci
Von Michael Kiesling
Erschienen bei Ravensburger
Für 2-4 Spieler
ab 8 Jahren
Sehr schön das Spiel geklärt. Danke :D
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