Hawaii...
bei dem Namen da liegt man in Gedanken bereits am Strand, einen netten Cocktail
in der Hand, schaut aufs offene Meer, lässt seine Gedanken kreisen...
... und
wundert sich, wieso ein Mitspieler so plötzlich zur Inselmitte rennt. Und ein
anderer sich ein Kanu voll lädt und damit zu einer Insel fährt. Und der nächste
Angeln geht... vielleicht sollte man mal gucken gehen. Nur zur Sicherheit...
So oder so
ähnlich könnte ein Tag auf „Hawaii“ aussehen, dem neuen Spiel von „Hans im
Glück“. Man hat kaum Zeit, die Landschaft zu genießen, denn die
blöden Mitspieler wollen schneller und besser sein. Also den Cocktail in den Sand gesteckt und...
... kannst
du mal aufhören mit den blumigen Einleitungen und zur Sache kommen???
Ja, ja,
ja... bei „Hawaii“ ist jeder Spieler ein Inselhäuptling, der versucht,
möglichst viele Punkte zu machen (ach was?!?!).
Punkte macht
man bei „Hawaii“ auf gefühlte 4875632874 Arten. Man kann versuchen, seine
eigenen Dörfer mit punkteträchtigen Hütten auszustatten, man kann die
umgebenden Inseln besuchen, um Punkte abzugreifen, kann könnte auch nur ein oder
zwei Dörfer mit Hütten vollstopfen oder man macht von jedem etwas. Man hat
also: Möglichkeiten, Möglichkeiten, Möglichkeiten. Immer fein, so was.
Und wie geht
das Spiel jetzt?
Ganz simpel:
ist man dran, darf man seinen Häuptling bewegen. Entweder auf dem Strand herum
(um zu fischen, zu Inseln zu fahren oder sich auszusuchen, wann man in der
nächsten Runde dran sein will). Das kostet nix.
Oder man
geht auf die Insel. Das kostet einen Fuß pro Feld (schön recycelt aus „Pantheon“)
und man kann, je nach Zielfeld, verschiedene Dinge kaufen.
Zum Beispiel
Hütten. Da gibt es massig verschiedene von. Manche versorgen einen mit Füßen
oder Muscheln (der Währung, mit der man seine Shopping-Trips auf die Insel
bezahlt), manche mit Früchten (einer Art Joker Währung, die man statt Füßen
oder Muscheln einsetzen kann), manche erlauben es einem, mit gemischten Steinen
zu bezahlen (also für zwei Schritte z.B. einen Fuß und eine Muschel, was sonst
nicht geht), manche sind einfach nur lang (wieso das gut ist kommt noch) und
manche sind Götterschreibe, die einem Vorteile bringen (besonders zu erwähnen:
der Schrein, der es einem Spieler erlaubt, so viele Felder zu gehen, wie er
will – und dafür nur zwei oder einen Fuß zu zahlen. Quasi der Insel-Motor-Roller-Gott).
Und wie kauf
ich mir die Hütten?
Auf jedem
Inselfeld sind 1-3 Felder, von denen eines eine Nummer zeigt. Am Anfang jeder
Runde werden kleine Runde Preisplättchen aus einem Sack gezogen und
nacheinander auf die Felder gelegt. Sollte auf einem Feld die Nummer der
Plättchen größer sein, als die Zahl auf dem Feld, kommt das letzte Plättchen
weg und verwandelt sich in Fische, die man am Strand angeln kann (1-3 Fische).
Die
Plättchen, die liegen bleiben sagen uns als Spieler zwei Sachen:
1: Wie viel
kostet die Hütte/das Plättchen, das ich mir kaufen will.
2: Wie oft
kann man von einem Feld kaufen.
Denn wenn einer
was kauft, nimmt er das Plättchen an sich (und eine Hütte gibt einem auch noch
Siegpunkte dafür). Und liegen auf einem Feld keine Preisplättchen mehr, kann da
auch niemand mehr etwas kaufen. Da heißt es bei Feldern mit nur einem Feld:
möglichst schnell da sein, damit diese Schweine von Mitspielern einem das nicht
wegschnappen.
Wer aber
doppelt so viel zahlt, wie auf dem Plättchen angegeben, darf die Rückseite der
Hütte benutzen. Und die ist bringt halt doppelt so viel (entweder Punkte oder
Füße oder Muscheln oder Früchte oder oder oder).
Und: am Ende
jeder Runde werden Bonuspunkte vergeben. Alle Spieler addieren die Zahlen auf
ihren Preisplättchen (und die Anzahl der Fische, wenn sie Angeln waren) und
gucken, ob sie die Anforderungen für die Bonuspunkte erreichen. In der ersten
Runde muss man neun Punkte erreichen. Das geht noch. In der letzten Runde sind
es schon 17, die man haben muss, um Bonuspunkte zu bekommen.
Und die steigen
natürlich auch von Runde zu Runde.
Der Spieler
mit der höchsten Gesamtzahl bekommt natürlich die meisten Bonuspunkte. Aber es
gibt auch welche für Spieler, die einfach nur die geforderte Mindestzahl
erreicht haben.
Und auch da
gibt es Kauf-Plättchen, die es einem einfacher machen und die geforderte Mindestanzahl
senken.
Aber es gibt
noch mehr: man kann Kahunas kaufen, um Punkte mit seinen Dörfern zu machen.
Aber die bekommt man nur, wenn sich
genug Tikki-Masken gekauft hat, damit die Dörfer in die Wertung kommen.
Man kann
Kanus kaufen, um damit fischen zu gehen (jedes Plättchen kostet einen Fuß) oder
um zu den Insel zu fahren (die Siegpunkte geben und Hütten, zusätzliche Siegpunkte,
Tikki Masken, Kahunas).
Man kann
Hula-Tänzerinnen kaufen, die einem pro Plättchen in einem Dorf extra Siegpunkte
geben.
Und und
und....
Meine
Fresse, das klingt aber unübersichtlich...
Das mag beim
Erklären auch so wirken, aber beim Spielen ist es überraschend einfach. Alle
Informationen liegen offen aus, die Symbolik auf den Hütten ist erfreulich
logisch und auch sonst hat man nicht das Gefühl, auf ein Wimmelbild zu starren.
Und wie ist
das jetzt so?
Bis jetzt
gab es fünf Partien mit zwei, drei und vier Spielern. Und jeder war von Hawaii
entweder sehr angetan oder begeistert.
Volker:
wollte es gleich noch mal spielen und will es auch noch öfter auf dem Tisch
haben.
Petra: auch
Uli: war
sehr angetan von den verschiedenen Möglichkeiten Punkte zu machen und wie die
miteinander verzahnt sind
Und ich:
find es toll. Es fehlt noch eine 2er Partie, aber die wird bald kommen. Das
Spiel ist klar strukturiert, schön aufgemacht, funktioniert flüssig und ist
anspruchsvoll ohne kompliziert zu sein.
Für mich
eines der Highlights des aktuellen Spielejahres.
Hawaii
Von Greg
Daigle
Verlag: Hans
im Glück
2-5 Spieler
ab 10 Jahren
Vielen Dank
an den „Hans im Glück“ Verlag für die Bereitstellung eines
Rezensionsexemplares.
Alle
Fotorechte bei „Hans im Glück“
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