Der Dschungel... ein Baum... Getier... da, ein Chamäleon,
dass sich neben eine Blüte setzt... darüber ein Schwarm Bienen... dann noch ein
kleiner Leopard, der durchs Geäst huscht... und dann kommt der Affe und alles
bricht in sich zusammen...
... klingt nicht sehr realistisch...
... ja, mag sein, aber so ungefähr läuft ein Tag im Spiel
‚Baobab‘ von Piatnik.
2-4 Spieler ab 6 Jahren versuchen gemeinsam, den ‚Baobab‘
(ich habe nachgeschlagen: ein afrikanischer Affenbrotbaum) mit Karten zu
bestücken und zwar möglichst so, dass im eigenen Zug keine herunter fallen.
Also wie ‚Stapelmännchen‘ oder das
ganze Zeug?
Ja und nein.
Alle 110 Karten werden gleichmäßig verteilt, so dass jeder
seinen eigenen Stapel hat. Wer dran ist, zieht drei Karten und kann sich
aussuchen, ob er eine, zwei oder alle drei auf dem Baum platziert. Dabei müssen
die Karten – je nach Sorte – auf bestimmte Weise auf den Baum gelegt werden:
- -
- -
-
Vom ‚Affen‘ müssen mindestens zwei Ecken über
den Rand gucken
- -
Der ‚Leopard‘ springt auf den Baum und man muss
die Karte aus ca. 10cm Höhe auf den Baum fallen lassen
-. -
Die ‚Fledermaus‘ fliegt nur im Dunkeln und muss
mit geschlossenen Augen auf den Baum gelegt werden
-
-
Die ‚Schlange‘ schlängelt sich immer ZWISCHEN
mindestens zwei Karten
- -
Von der ‚Blüte‘ muss mindestens eine Ecke über
den Rand gucken
- -
Das ‚Chamäleon‘ macht die zuletzt gelegte Karte
nach
- Auf die ‚Bienen‘ dürfen nur Blüten oder Äste
gelegt werden
- Der ‚Vogel‘ fliegt – und so auch die Karte, die
man, wie einen Frisbee, auf den Baum werfen muss
- - Die ‚Äste‘ können gelegt werden, wie man will
Sollten Karten beim Anlegen herunter fallen muss man sie –
wir ahnen es – an sich nehmen und zur Seite legen. Das sind Minuspunkte.
Wer zuerst seinen Stapel aufgebraucht hat, beendet das
Spiel. Minuspunkte bringen die herunter gefallenen Karten und die, die man noch
im Stapel hat. Wer die wenigsten Minuspunkte hat, gewinnt. Und das muss nicht
zwingend der sein, der das Spiel beendet.
Klingt total verwirrend... man muss
sich so viel merken oder nich?
Das hab ich mir anfangs auch gedacht. Wer soll sich das
denn alles merken??? Aber man vergisst als Erwachsener ja gerne mal, dass man
gegen Kinder beim ‚Memory‘ ja schon keine Schnitte hat und dass man die lieben
Kleinen nicht unterschätzen sollte.
In meinen Runden ging das so dermaßen fix, dass ich
irgendwann gar nicht mehr sagen musste, welche Karte wie auf den Baum kam. Das
lief alles wie geschmiert.
Okay und was taugt es jetzt?
‚Baobab‘ ist ein super Kinder- und Familienspiel. Manchmal
braucht man ein bisschen Geschick, manchmal ein bisschen Augenmaß, manchmal
eine ruhige Hand... immer etwas anderes. Das macht es spannend und
abwechslungsreich und hält die Kinder – zumindest meine Spielekinder –
permanent in ihrem Bann. Die waren alle schwer begeistert von ‚Baobab‘ und es
wurde auch gerne noch eine zweite Runde angehängt.
WENN es etwas zu meckern gibt, dann leider die Gestaltung
der Schachtel. Die ist dermaßen hässlich finde ich... Kinder interessiert das
wenig. Aber ich kann mir vorstellen, dass viele Eltern an ‚Baobab‘ einfach
vorbei gehen, wenn sie es im Laden sehen. Was wirklich schade wäre. Für relativ
wenig Geld bekommt man ein super Spiel zum Trainieren der
Hand-Augenkoordination, das den Kindern auch noch richtig Spaß macht.
Also, wer es sieht: kaufen! Finde ich (und die Kinder
sowieso).
‚Baobab‘
Von Josep Maria Allué
Erschienen bei Piatnik
2-4 Spieler, ab 6 Jahren
Spieldauer: ca. 15-20 Minuten
Erschienen bei Piatnik
2-4 Spieler, ab 6 Jahren
Spieldauer: ca. 15-20 Minuten
Rezension: Christoph Schlewinski